Ursprünglich hatten wir grob angedacht, nach Dänemark zu fahren. Haben aber am ersten Tag in St. Peter raus gefunden, dass es nicht so einfach ist, dort die Drohne steigen zu lassen. Wir wollten halt ein paar Drohnen-Fotos und -Videos machen. Dafür muss man sich in DK erstmal mit einem Online-Test registrieren, Gebühren zahlen und 24 Stunden warten bis man das Ergebnis hat.
Zusätzlich ist in DK das Wildcampen auch nicht so einfach. Deswegen haben wir uns dies mal entschieden in DE zu bleiben.
PS: Meine Trips halte ich meist in Echtzeit über meine Insta-Stories fest – also gerne folgen: instagram.com/dreitausend
Es ist Ende Juli 2018 und in Norddeutschland ist seit 2 Monaten der heftigste Sommer aller Zeiten. Bis auf Bayern haben alle Bundesländer Sommerferien. Das dies kein „einsamer“ Trip wird, wie der in Schweden neulich, ist damit wohl klar.
Aber wenn man sich aussuchen kann, wo man arbeitet, dann ist es bei diesen Temperaturen doch etwas angenehmer mit ner leichten Brise und dem Meer vor der Tür. Also ab nach St. Peter Ording, Fehmarn und Kägsdorf (zwischen Rerik und Kühlungsborn). Ein Freund von mir hat auch einen Camper – und eine Woche Urlaub. Also los:
Inhaltsverzeichnis
Tag 1: St. Peter Ording
Ich bin leider doch recht spät los gekommen und war erst kurz vor Sonnenuntergang in St. Peter Ording. Natürlich am Strandparkplatz Ording. Wo kann man sonst schon in Deutschland tatsächlich so AUF dem Strand stehen. Erste Reihe haben wir uns nicht getraut, weil der Sand doch recht locker war und wir keine Lust hatten uns festzufahren. Davon hatten wir am nächsten Tag allerhand direkt vor uns. Wir hatten Glück.
Es muss so 21 Uhr gewesen sein – da wird dann nicht mehr abkassiert. Ich weiß nicht genau, wann die Schluss machen. Aber am nächsten Tag um ca. 11 Uhr mussten wir jeweils 9 Euro zahlen, um auf diesen Parkplatz zu gelangen.
Früher sind wir Nachts auch stehen geblieben und haben ein Ticket in Kauf genommen. Denn zwischen 22:30 Uhr und 7 Uhr herrscht dort Parkverbot. Das kostet dann 30 Euro. Wie es scheint, ist es teurer geworden: Wird man die zweite Nacht in Folge „erwischt“, kostet es dann schon direkt das Doppelte.
Diesmal haben wir uns das gespart und sind nach dem Sonnenuntergang runter vom Strand und zu dem „Parkplatz am Norddeich„, der sogar eine Toilette hat. PKW kosten dort 4 Euro. Wir „Großen“ zahlen 7 Euro pro Tag. Offiziell darf man dort nicht übernachten. Machen aber trotzdem alle und gab nächsten Morgen nur etwas Ärger, weil wir uns so hingestellt haben, dass andere Autos nicht mehr so richtig gut an uns vorbei kämen, sobald die andere Parkplatzreihe voll gewesen wäre.
Tag 2: St. Peter Ording
Nachdem wir auf dem „Parkplatz am Norddeich“ etwas unsanft geweckt wurden, weil wir ja so ungünstig standen, haben wir uns auch recht schnell auf den Weg gemacht (und beim Rausfahren die 7 Euro bezahlt, weil die Kasse so spät Abends ja nicht besetzt ist) und haben es uns wieder am Strandparkplatz gemütlich gemacht. Wie gesagt: Um diese Uhrzeit kostet der „Eintritt“ 9 Euro (zumindest für einen Kastenwagen und eine Person).
Brutale Hitze und zum Nachmittag half die Markise dann auch nicht mehr, da musste mein Schal als Sonnenschutz umfunktioniert werden:
Ich hab DIESEN Air-Lounger* und Christian hat den FatBoy Lamzac XXXL* für 2 Personen.
Wir haben direkt vor uns mindestens 5 Autos erlebt, die sich festgefahren haben. Also: Vorsicht!
Nach dem Sonnenuntergang sind wir dann – wie den Abend davor – wieder zum Parkplatz am Norddeich. Haben uns diesmal etwas schlauer hingestellt und wurden daher nicht wieder ganz so früh geweckt. Dennoch:
Der Tag „beginnt“ dort wohl so zwischen 10 und 11 Uhr. Auf jeden Fall kam der Chef um diese Uhrzeit an und meinte, dass wir uns entscheiden müssen: Wenn wir jetzt (es war 10:30 Uhr) noch bleiben wollen, müssen wir halt doppelt zahlen. Wir meinten, wir packen jetzt zusammen und hauen dann ab und so hab ich ihm dann die 14 Euro (für 2 Camper) in die Hand gedrückt, die er haben wollte.
Tag 3: Fehmarn
Auch wenn wir dafür einmal quer durch’s Land müssen, haben wir uns für Fehmarn entschieden. Es sind ca. 220 Km und wir haben knapp 3 Stunden gebraucht. Unterwegs haben wir an einem Edeka gehalten, weil wir bis dahin noch gar nicht richtig einkaufen waren. Ein mal Kühlschrank voll machen. Ich bin auf jeden Fall ein Fan davon sich selbst zu versorgen und zu kochen (oder zu grillen) statt irgendwo teuer und ungesund Essen zu gehen.
In St. Peter Ording sind wir beispielsweise rüber zur „Arche Noah“ spaziert, um dort was zu essen. Da war die Auswahl irgendwie recht reduziert und nicht gerade mit dem Fokus auf „gesundes“ Essen. Wir sind beim Schnitzel und Burger gelandet. Und einem Salat für’s Gewissen. Da hätte ich lieber selbst gekocht.
Aber in Fehmarn haben wir (damals 2018) dann einen super Stellplatz gefunden. Direkt am Strand, quasi VOR einem richtigen Campingplatz und zu einem relativ fairen Preis von 15,50 Euro: 8 Euro der Stellplatz, 5 Euro die Sanitärpauschale (Duschen, Toilette und Ver- und Entsorgen) und 2,50 Euro Kurtaxe. Wir wollten ursprünglich auf den richtigen Campingplatz, denn da gibt es auch Plätze in der ersten Reihe, direkt am Strand. Super schön. War aber alles ausgebucht. Dort also am besten vorher mal anrufen und reservieren, wenn das möglich ist. Auf dem Stellplatz, den wir genutzt haben gilt, First Come First Serve. So landeten wir die erste Nacht leider in der zweiten Reihe.
Leider ist der Empfang dort sehr schlecht und deren Wlan (was 4 Euro pro Tag kostet) hat maximal 2 Mbit. damit kann man zwar arbeiten – aber auch nur gerade eben so. Dort hab ich mir dann mein Büro eingerichtet:
Tag 4: Fehmarn
Irgendwann hat sich einer aus der ersten Reihe verdrückt und wir waren schnell genug um uns den Spot zu sichern:
Da ist der Blick aus meinem „Schlafzimmer“ dann auch gleich um einiges netter:
Update 2022: Dieser Campingplatz gehört nun den Jungs von Ahoi Bullis und nennt sich „Ahoi Camp Fehmarn“ und man kann ganz bequem direkt auf deren Seite die freien Plätze einsehen und buchen. Witzigerweise habe ich deren Internetseite erstellt.
Tag 5: Kägsdorf
Beim Frühstück haben wir dann entschieden noch mal den Spot zu wechseln und sind Richtung Osten die Küste entlang. Ca. 200 Km / 2 Stunden. Bis wir kurz hinter Rerik einen teuren Parkplatz gefunden haben, auf dem man auch direkt am Meer stehen kann: 16 Euro pro Kastenwagen. Und das eigentlich nur von 7 – 22 Uhr. Denn Nachts darf man da offiziell auch nicht stehen. Macht aber wieder Jeder und nächsten Morgen hatten wir nur ein Post-It am Auto mit dem Hinweis, dass wir doch noch mal bitte zur Kasse kommen sollen, zum nachzahlen. Weil ja ein neuer Tag beginnt. Wir sind Abends um 18 Uhr gekommen und konnten ihn so noch auf 10 Euro runter handeln. Das haben wir nächsten Tag leider nicht mehr geschafft.
Dafür wieder ein mega Spot für Sonnenuntergänge:
Von dort haben wir uns auch die Mondfinsternis angeschaut. Aber gegenüber der Sonne, waren so viele Bäume, dass wir den Mond erst sehr spät zu Gesicht bekommen haben.
Was gibt’s besseres als vor dem Frühstück direkt ins Meer zu springen? War zwar arschkalt aber mit ein bisschen Bewegung gehts. Und dann ab unter die Dusche:
Ich hab mir dafür den Saugnapf von Christian geliehen. Das Teil ist sowas von perfekt. Ich bestell mir entsprechend gerade DEN HIER* bei Amazon. Der ist etwas anders, sollte aber auch funktionieren.
Tag 6: Zurück nach Hamburg
Nächsten Tag sind wir noch durch Rerik und Poel gefahren – einfach um sich das mal anzusehen. Sehr nett. Sind dann aber direkt weiter nach Hamburg und haben den Trip beendet.
Ein paar Zahlen
Ich finde es immer ganz spannend, nach so einer Reise einen Blick auf die Zahlen zu werfen, da ich das unterwegs völlig aus den Augen verliere und mir wenig Gedanken über Kosten usw. mache. Daher hier eine Zusammenfassung der Zahlen, die mein Citroen Jumper so „verursacht“:
- Camping/Parken: 80 Euro.
- Benzin-Kosten: 117 EUR. (1,299 EUR/l x 10 l x 9 )
- Verbrauch: 10 l/100
- Reine Fahrzeit: 16 Stunden.
- Durchschnittsgeschwindigkeit: 56 Km/H
- Kilometer: 900 Km
- Kühlschrank voll machen: 50 Euro.
Hey😀
danke für die Inspiration. Wir werden diese Tour ausprobieren.
Viele liebe Grüße
Anja