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Tschüß St. Pauli
Es war dann wirklich soweit. Gestern hab ich die letzten Sachen in meinen Van gepackt und bin losgefahren. Es hat sich dann doch noch recht lange hingezogen – es war 17 Uhr bis ich St. Pauli dann tatsächlich hinter mir gelassen habe. Es war ein schöner Tag und auf dem Kiez war recht viel los. Ich hab mir noch einen Döner geschnappt, weil sich meine Abfahrt nicht noch weiter verzögern sollte. Auch wenn mich keiner hetzt und ich einfach hätte nächsten Tag losfahren können – so wollte ich dann doch gerne los und die Reise einläuten. Selbst wenn ich es erstmal nur gerade so über die Elbe schaffen sollte.
Ich hab mich ungefähr eine Stunde vorher entschieden über Groningen zu fahren. Dann vielleicht in Küsten-Nähe Richtung Süden. Da es schon so spät war, war mir klar, dass ich noch einen Zwischenstopp machen muss. Auf Google-Maps also einen See irgendwo zwischen Groningen und Hamburg gesucht, die Stellplatz-Radar-App angeschmissen und einen kostenlosen Stellplatz gefunden. Es war bereits dunkel, als ich angekommen bin.
Ich fuhr auf den entsprechenden Parkplatz und war überrascht, was da so spät mitten im Nirgendwo plötzlich noch los ist. Hab mich also hingestellt, mir meine Jacke geschnappt und bin erstmal raus um zu sehen was da los ist.
Park der Gärten
Die Kassiererin hat mich erstmal aufgeklärt: Ich bin auf dem Parkplatz des „Park der Gärten“ gelandet. Eine sehr große Gartenschau. In Bad Zwischenahn. Es spielte gerade noch ein Gospel-Chor auf deren Bühne. Aber da es schon so spät war, hab ich mich entschieden, den Besuch auf nächsten Tag zu verschieben. So hab ich mir erstmal nur die Kurkarte geholt, bin wieder zurück in meinen Van, hab die Dachluke einen Spalt geöffnet und konnte noch dem Chor zuhören.
Bad Zwischenahn
Ein bisschen in dem Kurkarten-Bonus-Heft geblättert, wirkt Bad Zwischenahn auf mich wie ein verdammt nettes Plätzchen. Ein großer See, viele Parks, Wellness, Schwimmbäder, … Und locker müssen die alle drauf sein: Mit dem Bonus-Heft gibt es an jeder Ecke ein kostenloses Glas Sekt. Oder einen Kurzen. Oder ein Bier. Oder ein Bier und einen Kurzen.
Nach dem Frühstück bin ich dann rüber zur Gartenschau. Riesig. Und schön. Ich mag Gärten.
Fotos
Nach ein paar Stunden bin ich zurück zu meinem Van und hab noch meinen 100-Liter-Wassertank aufgefüllt. Das hab ich in Hamburg nicht mehr geschafft. Wie auch: Einen Schlauch aus dem Fenster meiner Wohnung halten?
Strom und Wasser für 50 Cent
Da dies ein offizieller Stellplatz ist, gibt es nicht nur recht günstig Strom (2 kWh für 50 Cent), auch Wasser gibt es an einer Säule gegen Bezahlung. Da ich natürlich gut vorbereitet war, passte mein Gardena-Adapter und die Länge meines Schlauchs perfekt. Jetzt nur noch Geld rein schmeißen:
50 Cent. Für 100 Liter Trinkwasser. 50 Cent! Irgendwie ist mir erst jetzt so richtig bewusst geworden, wie billig bei uns kostbares Trinkwasser ist. Zu Hause aus der Leitung gibt’s dafür ja sogar mehr als das Doppelte. Finde ich irgendwie merkwürdig.
Alles eingepackt und noch mal in die „Innenstadt“. Denn der Park der Gärten liegt alles andere als zentral. Ich dacht ich schau mir die Stadt noch mal an. Sonntags ist das ja auch noch alles geöffnet. Passt ja perfekt.
Groningen
Nachdem ich dann aber mit meinem Van nicht gerade auf Anhieb einen Parkplatz gefunden und beim oberflächlichen Blick für mich entschieden hab, dass auch Bad Zwischenahn genauso aussieht, wie jeder andere Kurort auch, hab ich das Navi auf Groningen eingestellt und meinen nächsten (kostenlosen) Stellplatz dann auch pünktlich zum Sonnenuntergang gefunden. Noch schnell die Kamera in meinen Rucksack gepackt und auf’s Fahrrad geschwungen und hoffen, dass ich noch einen schönen Spot finde um ein paar nette Fotos zu machen. Eins davon hab ich schon auf Instagram gepostet – den Rest gibt’s später:
https://www.instagram.com/p/BYl3N8bAgyz/
Das waren erst meine ersten 24 Stunden. Es kommt mir vor, als wäre ich schon eine Woche unterwegs. Ich bin dankbar für die Überraschung mit der Gartenschau – das waren ein paar echt inspirierende, unerwartete Stunden.
Weiter geht’s mit Groningen:
Wir sind gespannt auf Deine weiteren Bericht. Liebe Grüße Petra und Harald und Curdi